Neue Spielregeln in der Arbeitswelt –Millennials auf Augenhöhe begegnen und Potenziale nutzen
Analyse und Vortrag von Naëmi Rickenmann – zum besseren Verständnis zwischen den Generationen
Nieder mit den Stereotypen
Als unbelastbare Faulpelze, verwöhnte Selbstverwirklicher und anspruchsvolle Dickköpfe werden Millennials oft bezeichnet. Weiter hätten sie eine schlechte Arbeitsmoral und unrealistische Gehaltserwartungen. Oder würden gar eine Turnschuh-Mentalität leben: Sie wollen erfolgreich werden mit dem geringstmöglichen Aufwand.
Im Rahmen des internationalen Verbände-Forum in Engelberg erläutert Naëmi Rickenmann anschaulich, was diese Generation tatsächlich ausmacht und wie gemeinsam die Zukunft gestaltet werden kann.
Fakten sprechen lassen
Fakt ist, die Wirtschaft und die Gesellschaft sind auf Millennials angewiesen. Nicht nur, weil sie bald über die Hälfte der gesamten Arbeitskräfte ausmachen, sondern auch, weil sie rein zahlenmässig weniger sind als ihre Vorgänger aus der Babyboomer-Generation. Es fehlen also Nachwuchskräfte. Ein «War for Talents» ist vorprogrammiert. Und durch die Globalisierung wird der Kampf um die Talente gar international.
Viele Unternehmen fühlen sich darauf nicht ausreichend vorbereitet und wissen nicht, wie sie mit den neuen Anforderungen umgehen sollen. Und dies machen sich zahlreiche HR-Firmen zum Vorteil. Unternehmen bezahlen teures Geld für Beratungsfirmen, die die neue Generation erklären.
Dabei wäre es so viel einfacher: Zuhören und gemeinsam Wege der Zusammenarbeit oder Kooperation definieren. Wege, die für beide bereichernd sind und die Organisationen als Ganzes weiterbringen.
Der gemeinsame Weg
Millennials schätzen eine offene und klare Kommunikation. Echte Leadership-Qualitäten überzeugen. Seien Sie transparent. Bleiben Sie authentisch.
Vier Schritte gilt es in diesem gemeinsamen Prozess zu beachten.
1. Positionierung und Abgrenzung
Definieren Sie mit Ihrem Team für was die Organisation steht und auch für was nicht oder welcher USP sie ausmacht. Haben Sie den Mut sich abzugrenzen und für eine Sache klar einzustehen.
2. Bedürfnisse kennen und Vertrauen schaffen
Seien Sie offen für die Bedürfnisse der neuen Generation. Vielleicht werden Sie dadurch ebenso inspiriert. Wecken Sie mit der Kommunikation Emotionen, seien Sie ehrlich und lassen Sie auch Schwächen zu.
3. Einbinden und Inspirieren
Fördern und fordern Sie Mitarbeitende. Pflegen Sie einen aktiven Dialog und holen Sie die Milliennials da ab, wo sie sich aufhalten: auch auf den Social-Media-Kanälen.
4. Weiterentwickeln und gemeinsam Wert schaffen
Etablieren Sie im Unternehmen Gestaltungs- sowie Entwicklungsmöglichkeiten. Belohnen Sie Eigeninitiative und leben Sie eine konstruktive Fehlerkultur. Bleiben Sie offen für Veränderungen und geniessen Sie diese Abwechslung sowie neuen Blickwinkel.
Zum VMI und Kongress.
Das Institut für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschafts-Management (VMI) ist das Kompetenzzentrum für Verbands- und NPO-Management im deutschsprachigen Raum. Das VMI ist ein selbstständiges Institut der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg in der Schweiz. Seit über 40 Jahren befassen wir uns wissenschaftlich interdisziplinär mit dem Management von Verbänden und anderen Nonprofit-Organisationen sowie der Entwicklung des Dritten Sektors zwischen Markt und Staat im deutschsprachigen Raum sowie im internationalen Vergleich. Das Internationale Verbände-Forum vermittelt seit seiner Gründung aktuelles Managementwissen für Führungskräfte von Verbänden und anderen Nonprofit-Organisationen und versteht sich als Plattform für die Vernetzung von Organisationen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.